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Mittwoch, 15.04.2026 (20:00 – 22:15 Uhr)
Kirchen und Kino: HELDIN
Veranstalter: Erwachsenenbildung
Veranstaltungsort: Residenztheater Bad Laasphe
Gemeinsam mit dem Kulturring Bad Laasphe und der Tourismus-, Kur- und Stadtentwicklung (TKS) Bad Laasphe sowie dem Residenztheater Bad Laasphe bieten wir die Reihe "Kirchen und Kino" an.
Film des Abends: HELDIN
Floria arbeitet als Pflegefachfrau auf der chirurgischen Station eines Schweizer Krankenhauses. Sie macht ihren Job mit Leidenschaft. Tabletten sortieren, Blutdruck messen, Infusionen legen, schmerzfrei eine Vene anpieksen – das alles ist Routine, die Floria leicht von der Hand geht. Und sie hat ein Gespür dafür, wenn Patienten etwas anderes brauchen als Medikamente: Zuwendung, seelische Fürsorge. Als sie an diesem Tag die Spätschicht antritt, herrscht Notstand: Die unter chronischem Personalmangel leidende Station ist voll belegt, eine Kollegin ausgefallen. Auf Floria prasseln Anfragen und Anforderungen ein: Ein alter Mann wartet dringend auf seine Diagnose, eine besorgte Familie hat sich um das Bett der schwerkranken Mutter versammelt, eine Kettenraucherin muss eingefangen werden, ein Privatpatient mit finsterer Prognose kompensiert seine Angst durch permanente Sonderwünsche. Floria gerät an ihre Grenzen. Und rastet aus…
„Pflegenotstand“ ist der Begriff, mit dem man in Deutschland, Österreich und der Schweiz den fortschreitenden Personalmangel in Krankenhäusern und anderen Pflegeinstitutionen bezeichnet. Demografischer Wandel, schlechte Arbeitsbedingungen und unterdurchschnittliche Gehälter führen dazu, dass immer weniger Fachkräfte immer mehr Patienten versorgen. Die deutschschweizerische Produktion „Heldin“ macht diese Krise fast physisch spürbar – und menschlich begreifbar. Regisseurin Petra Volpe und ihre Kamerafrau Judith Kaufmann folgen einer Krankenschwester durch ihren Arbeitsalltag: eine Schicht, konzentriert in 90 Minuten. In dem Maße, in dem die von Leonie Benesch wunderbar normal und nahbar gespielte „Heldin“ unter Druck gerät, dynamisiert sich die Handlung. Dabei verliert der Film nie die Bodenhaftung, bleibt genau im Detail – und findet wie seine Hauptfigur immer noch Zeit, die persönlichen Schicksale schwerkranker Patienten in den Blick zu nehmen. „Heldin“ ist eine Verbeugung vor den Menschen, die in unseren Krankenhäusern täglich Schwerstarbeit leisten, und erinnert daran, worum es in der „Pflegekrise“ tatsächlich geht: um Leben und Tod.
Freigegeben ab 6 Jahren.
Tickets: www.residenzkino.de
Mit Einführung in den Film und anschließende Zuschauer*innen-Diskussion. Moderation: Christiane Petri, Ev. Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
Lernziele
Die Teilnehmenden
setzen sich anhand des Films mit den strukturellen und menschlichen Herausforderungen in der Pflege auseinander, insbesondere mit den Folgen des Personalmangels für Patient:innen und Pflegekräfte;
erkennen die Bedeutung von Empathie, Zuwendung und professioneller Haltung im pflegerischen Alltag;
reflektieren, wie Arbeitsbedingungen, gesellschaftliche Wertschätzung und politische Rahmenbedingungen die Qualität von Pflege und menschlicher Fürsorge beeinflussen;
entwickeln ein Bewusstsein für die ethische Dimension von Pflegeberufen – zwischen Fürsorge, Selbstfürsorge und Überforderung;
tauschen sich über eigene Erfahrungen oder Wahrnehmungen zu Krankheit, Verantwortung und Mitmenschlichkeit aus und ziehen Bezüge zu ihrem persönlichen oder beruflichen Alltag;
gewinnen Einsichten in die Notwendigkeit gesellschaftlicher Solidarität mit Menschen in Pflegeberufen und in den Auftrag, Strukturen menschlicher und gerechter zu gestalten.
Ansprechpartner
Details zum Veranstaltungsort
Residenztheater Bad Laasphe
Brückenstraße 2, D-57334 Bad Laasphe